Von der Idee zur Wirklichkeit

  • 2000
    Kireet, ein aus Holland stammender Aurovilleaner mit ursprünglichem Beruf Lehrer, begeisterte Verena Brons Stahel für seine Idee, eine Schule für das Dorf Bommayapalayam zu bauen; ein Dorf, das grösstenteils aus sehr armen Fischerfamilien besteht, so genannt „Unberührbare“ oder Dalit.
  • 2001
    1. Bauphase: Am 13. April findet die Grundsteinlegung für drei Klassenräume statt. Der Bau entsteht mit sehr viel Handarbeit durch einheimische Arbeiterinnen und Arbeiter.
  • 2002
    Am 5. Juni wird die Palayam-School in Bommayapalayam eröffnet. Der Kuyilappalayam School Trust (KST) übernimmt die Schirmherrschaft. Der KST hat das nötige Know-how, er führt seit 1993 eine Schule in Kuyilappalayam.
  • 2004
    Am 9. September gründen wir in Winterthur den Förderverein Palayam-School-India (siehe Verein).
  • 2004 bis 2005
    2. Bauphase: Es entstehen drei weitere Schulzimmer in der Palayam-School-India, die am 11. Februar 2005 im Beisein von Vorstandsmitgliedern des Fördervereins feierlich eröffnet werden.

    Auch ein Spielplatz für die Kleinen wurde durch eine spezielle Spende ermöglicht. Erstmals wird die Schule für StudentInnen der Pädagogischen Hochschule Zürich zur „Host-School“. Eine besondere Erfahrung fürbeide Seiten. (s. Bericht dieser Studentinnen.)
  • 2006
    Seit Beginn des Jahres 2005 unterstützt der Förderverein die Gesamtschule, dadurch wird der Bau eines Lehrerzimmers und eines zusätzlichen Klassenraumes möglich. Aus dem Erlös eines Bazars in der Schule Kartaus in Zürich kann ein zweiter Schulbus angeschafft werden.
  • 2007 bis 2008
    In dieser Zeit erfolgt die Aufstockung eines bestehenden Schulgebäudes in der Hauptschule. Mit vereinten Kräften, zusammen mit dem Partnerverein Palayam-School in Deutschland und dem Erlös aus einem weiteren Bazar im Schulhaus Kartaus, können fünf neue Schulzimmer erstellt werden. (s. Jahresberichte).
  • 2009
    Direkt an unsere Schule anschliessend wurde ein neues Dorf für Menschen gebaut, die durch die Tsunami-Katastrophe alles verloren hatten. Diese Siedlung brachte viel Lärm und Schmutz für die Schule. Es musste eine Mauer um die Schule gebaut werden, damit in der Schule wieder in Ruhe gearbeitet werden kann.
  • 2010
    Wieder organisiert Frau Claudia Stamm Roth einen Bazar im Schulhaus Kartaus in Zürich, der Erlös ist toll. Die Palayam-School erhält davon ein Eingangstor und es bleibt Geld übrig zur Mithilfe für die in diesem Jahr  neu gebauten fünf Schulzimmer und ein Lehrerzimmer.
  • 2011 bis 2012
    Durch den gewaltigen Wirbelsturm Ende 2011 entstanden massive Schäden an Gebäuden und vor allem an Strom und Wasserleitungen. Mächtige alte Bäume wurden auch auf dem Schulgelände einfach entwurzelt. Wasserleitungen sind dadurch geborsten, es war nicht auszumachen wo überall. So mussten die ganzen Leitungen Stück um Stück ausgegraben werden; zum Teil mehrmals, weil der Schaden behoben schien und es dann doch wieder nicht klappte.

    Das Dach der neuen Toilettenanlage war zerstört. Es musste neu gebaut werden, da auch der Dachfirst zusammengebrochen war.

    Ja, durch diese Naturgewalt gab es viele Zusatzkosten für die Schule. So waren wir sehr froh, dass wir etwas Geldreserven zur Verfügung hatten, die wir in dieser zusätzlichen Notlage überweisen konnten.
  • 2013
    Guna, der Schuldirektor, wurde durch den em. Prof. Rudolf Bader und der Dozentin Kathleen Gallagher von der Pädagogischen Hochschule Zürich zu einem dreiwöchigen Besuch hier in die Schweiz eingeladen. Wir ermöglichten Guna verschiedene Schulen auf allen Altersstufen zu besuchen. Davon sehr beeindruckt schreibt uns Guna, dass er für „seine“ Schule viele wundervolle Ideen erhalten habe, die er umsetzen wolle.

    Die Schule ist auf 1800 Schülerinnen und Schüler angewachsen. Die Wichtigkeit der Schulbildung ist heute vielen Eltern bewusst. Dies ist auch ein Grund, dass wir mit Anmeldungen für Schulplätze überhäuft werden. Besonders die arme Schicht der indischen Bevölkerung, aus der alle unsere Schülerinnen und Schüler kommen, hat entdeckt, dass hier für ihre Kinder eine Lebensperspektive ermöglicht wirdNoch nie, wie im begonnen Schuljahr, mussten wir so viele Schülerinnen und Schüler abweisen, was die Eltern verständlicherweise kaum begreifen konnten. Ich, Verena Brons Stahel war in dieser Zeit vor Ort und jedes Kind, welches abgewiesen werden musste, tat mir leid. Eltern sprachen mich sogar auf der Strasse an und baten mich, sich für ihr Kind einzusetzen.
  • 2014
    August, ich. Verena Brons Stahel war gerade zu meinem jährlichen Aufenthalt in der Schule angekommen… Grosse Sorge, wir hatten plötzlich kein sauberes Wasser mehr in der Schule… Es kam nur noch schmutziges, sandiges Wasser aus den Hähnen…

    Es musste eine neue Wasser-Bohrung vorgenommen werden. Bekannt war, dass es Wasser auf dem Schulareal gibt, doch wusste niemand genau wo und in welcher Tiefe es sauber fliesst. Es wurde an zwei Stellen gebohrt, die zweite Bohrung schien die richtige Stelle zu sein. Diese versprach viel und gutes Wasser in der Tiefe zu beherbergen.

    Durch eine sehr grosszügige Spende von Freunden aus der Schweiz konnten wir die zusätzlichen hohen Kosten dafür finanzieren.
  • 2015
    In der Schule ist im Stil des Unterrichtes und in den Verbesserungen der Bauten und Ausstattungen sehr viel geschehen. Auch die Löhne der Lehrer und Lehrerinnen konnte verbessert werden, so dass sie den staatlichen Lohnverhältnissen näher kommen. So konnte auch der Lehrerfluktuation entgegen gewirkt werden.Es sind unterdessen 2000 Schülerinnen und Schüler. Weibliche und männliche Schüler sind ziemlich ausgeglichen. Es gab Jahre in denen die Mädchen rund 60 % der Schülerschaft ausmachten. Die Mädchenförderung ist der Schule ein wichtiges Anliegen.
  • 2016 bis 2017
    Guna hat die Schülerschaft von 2000 auf 2600 erhöht. Möglichst viele Kinder der untersten Bevölkerungsschicht sollen Zugang zur Schulbildung haben, so Gunas Wunsch. Diesen Wunsch können wir auch vom Verein her unterstützen. Wir sehen wie engagiert die Eltern sind, dass ihre Kinder diese Schule besuchen können. An Elternbesuchstagen der UnterstufenschülerInnen, kommen jedes Mal praktisch mit jedem Kind ein oder beide Elternteile.

    Zusammen mit der Kulturkommission „Alte Zwirnerei Mühlau“ , Bazenheit planten wir ein Benefizkonzert mit der Möglichkeit zu anschliessenden kulinarischen Köstlichkeiten Die drei Musiker: Otto Horsch, Violoncello, Philip Horsch, Violine und David Sonder, Klavier, waren grosszügigerweise bereit die Kollekte aus diesem musikalischen Genuss der Schule zu schenken. Auch die Raummiete wurde uns durch die Kulturkommission geschenkt.

    Die Räumlichkeiten in der umgebauten Zwirnerei waren sehr geeignet und äusserst attraktiv für diesen Anlass.

    Wir erhalten eine grosse Bibliothekspende und Graziella Giacometti und Rolf Bickel begleiten mich nach Auroville und in die Schule.

    Der Bau eines weiteren Schulgebäudekomplexes, der dann die Bibliothek „Graziella“ beherbergen wird ist im Rohbau…
Eine tolle Neuigkeit: Ab 2018 können die Studentinnen und Studenten des 10 th, 11 th und 12 Standards ihre staatlichen Abschlussprüfungen in unserer Schule schreiben. Die Schule wurde autorisiert diese selber durchzuführen. Externe Experten sind dabei anwesend.

Super, wir gratulieren herzlich. Guna benötigte dazu mehrere Gespräche mit dem Bildungsdirektor in Chennai.

Für genauere Informationen in den vergangenen Jahren geben die Jahresberichte gute Einsicht.

Zur Geschichte

Wie viele von euch wissen, verbrachte ich (Verena Brons Stahel) im Jahr 2000 einen Teil meines Sabbatjahres im südindischen Tamil Nadu, in Auroville - dem Experiment einer internationalen Stadt, das durch den indischen Staat und die UNESCO anerkannt ist.

Das Erziehungsministerium in Indien betrachtet Auroville als internationalen Ort für Bildung und Verständigung. Auroville ist die Vision einer Stadt, wo Menschen aus allen Ländern der Erde in Frieden und fortschreitender Harmonie, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren weltanschaulichen und religiösen Hintergründen miteinander und füreinander leben sollen und wollen.

Menschen aus 121 Nationen haben am 21. Februar 1968 mit einer Handvoll Erde aus ihrem Heimatland, die sie in eine grosse Marmor-Lotosblüte gaben, den Grundstein für Auroville gelegt. Rund um dieses Symbol ist heute ein riesiger Begegnungsplatz. In Auroville leben gegenwärtig etwa 2000 Menschen aus 35 Ländern der Welt, davon ca. 40% Inder.

In den 50 Jahren seit der Gründung wurde von den Aurovilleanern sehr viel Aufbauarbeit geleistet. Das Land war völlig erodiert, da die Bevölkerung die Bäume für Brennholz und zum Bauen abgeholzt hatte und die jährlichen Monsunregen die gute Erde ins Meer geschwemmt hatten. Die Pioniere leisteten viel Aufforstarbeit, bauten Dämme, die das Wasser zurückhalten, was dazu führte, dass heute die Gegend wieder sehr bewaldet ist. Die heutigen Aurovilleaner haben auf ökologischen, wirtschaftlichen, gesundheitsdienstlichen und schulischen Ebenen sehr viel für die Region getan. So haben sie viele Arbeitsstellen für die Einheimischen geschaffen und eben auch Schulen.

Kireet, ein aus Holland stammender Aurovilleaner mit ursprünglichem Beruf Lehrer, lernte ich in meinem Sabbatjahr kennen. Er begeisterte mich für seine Idee, für das Dorf Bommayapalayam eine neue Schule zu gründen. Ich sagte ihm meine Mithilfe zu. Der Kuyilappalayam School Trust (KST) übernahm die Schirmherrschaft, jedoch ohne die Verantwortung für die Finanzierung. Seit 2004 sind die beiden Schulen auch in dieser Hinsicht zusammengeschlossen.

Im Jahr 1993 wurde der Kuyilappalayam School Trust (KST) gegründet, dem die Palayam-School-India angegliedert ist. Ein paar Aurovilleaner hatten sich entschlossen zu versuchen, das Bildungsniveau der Kinder und Jugendlichen in den näheren Tamil-Dörfern zu erhöhen. Dies als Chance für sie, einen verbesserten Lebensstandard zu erlangen. Das Dorf Kuyilappalayam war - und ist es zum Teil heute noch - ein typisches Beispiel: 50-80% der Bevölkerung sind Analphabeten und weniger als 1% hat eine Oberschule besucht. Es gibt zwar eine staatliche Schule, doch die Qualität und das Engagement der Lehrer sind sehr niedrig. Hier will der KST einen Gegenpol setzen. Er will eine Schule mit einem möglichst guten Unterrichtsniveau und verlangt grosses Engagement der Lehrer und Lehrerinnen sowie der Schüler und Schülerinnen. Die Schulform ist bis heute vorwiegend traditionell indisch. Der Eintritt in die Schule (Kindergarten) erfolgt mit ca. 3 1/2 Jahren, jedes Kind trägt nach englischem Vorbild eine Schuluniform, und eine Klasse zählt 30-40 Kinder (in der staatlichen Schule sind es 50-60 Kinder pro Klasse). Lesen und Schreiben lernen beginnt im 1. Kindergartenjahr, der Unterricht spielt sich in viel Vor- und Nachsprechen ab, bis hinauf in die Oberstufe.

Der Eintritt in die Schule (Kindergarten) erfolgt mit ca. 3 1/2 Jahren, jedes Kind trägt nach englischem Vorbild eine Schuluniform, und eine Klasse zählt 30-40 Kinder (in der staatlichen Schule sind es 50-60 Kinder pro Klasse). Lesen und Schreiben lernen beginnt im 1. Kindergartenjahr. Der Unterricht spielte sich bis hinauf in die Oberstufe, wie es in Indien zum Teil heute noch sehr üblich ist, in viel Vor- und Nachsprechen ab. Heute 2018 sind jedoch viele neue Lern- und Unterrichtsmethoden eingeführt sowie gute Lehr- und Lernmittel vorhanden.

Im Laufe der Jahre wurde die Schule des KST ständig vergrössert und im Jahr 2004 bis zur Matura erweitert. Die Maturanden und Maturandinnen haben in den vergangenen Jahren immer als die besten im Distrikt abgeschlossen, die Schule ist mit Recht etwas stolz darauf.

In der Palayam-School führt der KST Kindergarten, Unter- und Mittelstufe. Ab Oberstufe sind alle Schüler und Schülerinnen in der Mutterschule in Kuyilappalayam. Für weit entfernte Schülerinnen und Schüler gibt es Schulbusse. Viele grössere Kinder kommen jedoch zu Fuss oder mit dem Fahrrad.

Dank vieler Spenderinnen und Spender aus der Schweiz, Deutschland und Indien konnte der KST das schulische und bauliche Angebot für die unterdessen 2'700 (Stand 2018) Schülerinnen und Schüler ständig erweitern und verbessern.

Im Moment belaufen sich die Kosten des Betriebes auf rund 175'000 CHF im Jahr. Das heisst, die jährlichen Schulkosten für ein Kind sind durchschnittlich 165 CHF. Dies inklusiv Schulbücher, Schulmaterial, Schulbus sowie Ausflüge und Uniform mit Sandalen.
Die Eltern bemühen sich sehr, ihren Möglichkeiten entsprechend, einen Beitrag zu leisten, doch bleibt in der Regel ein jährliches Defizit von rund 95'000 CHF. Keine leichte Aufgabe für den KST, diese Summe durch Spenden einzubringen...
Unser Verein konnte in den vergangenen Jahren zwischen 38% - 48% dieses Defizites decken.

Jede Spende ist für die Schule wirklich eine grosse Hilfe und wir danken auch im Namen des Stiftungsrates des KST, der Schuldirektion, der Lehrer, der Eltern und der Kinder.

Der Staat zahlt keine Beiträge, im Gegenteil, er verlangt Geld für die Betriebsbewilligung und die Anerkennung der Schule. Dies ist sehr wichtig, damit die Schülerinnen und Schüler nach der Matur auch an eine öffentliche Universität zugelassen werden.

Wir garantieren, dass jeder Spendefranken der Schule zugute kommt. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie uns in unserem Herzensprojekt

Jeder Spendefranken fliesst in die Schulen.
Spenden sind steuerlich abzugsberechtigt.